Aljoscha Lahner und Swinda Oelke PwC-Preisträger 2018
Aljoscha Lahner ist dieses Jahr Preisträger des PwC-Förderpreises Junge Kunst aus der Akademie. Der Preis, der mit 5.000 dotiert ist, wurde am Abend der Vernissage der korrespondierenden Ausstellung, welche die nominierten Künstler*innen vorstellt, am 12. Juli bekannt gegeben. Aljoscha Lahner überzeugte die Jury mit einer konsequenten Eroberung des Raumes. Seine begehbare Bodeninstallation 98,87 m² aus rotlackierten Spanplatten bespielt den Eingangsbereich des Gebäudes – einen Transitraum mit zahlreichen Auflagen und Einschränkungen – die er gekonnt umschiffte, um seine eigene Ästhetik zu implementieren. Konzeptuell angelegt, entfaltet die Installation eine fragile Dramaturgie, entwickelt sich aus der Fläche in den Raum durch Aufklappungen, Schichtungen und Leerstellen. Dabei zeigt Lahner auch den Mechanismus der Arbeit, in dem er ebenfalls die rohen Rückseiten der Platten inszeniert, so dass der Eindruck eines Bühnenbildes entsteht bzw. der Betrachter sich „backstage“ wähnt. Die Arbeit kondensiert gewissermaßen den Prozess, der Kreativität ausmacht, spielen, experimentieren und Bezugsrahmen wechseln. Darüber hinaus reflektiert Lahner mit dieser Installation Veränderungsprozesse, die sich innerhalb der Gesellschaft und ihrer Institutionen vollziehen. Fazit der Jury: eine starke Arbeit in einem schwierigen Raum.
Swinda Oelke erhielt den Publikumspreis, der mit 2.000 Euro dotiert ist. Sie begeisterte mit ihrer sich drehenden Helix. Oelkes Lichtinstallationen, wie auch ihre raumbezogenen Arbeiten, loten Orte völlig neu aus. Mittels Spiegeln und Lampen werden Architekturen neu vermessen und neu erlebbar gemacht, wobei Oelke das Immaterielle konstitutiv einsetzt und mittels Schatten und Reflexionen neue Räume projiziert, sowohl in Architekturen als auch im öffentlichen Raum. Dabei weisen die Spiegelinstallationen oftmals gegenständliche Bezüge auf und zitieren beispielsweise wie in der aktuellen Arbeit Helix die Makromoleküle unserer DNA Stränge.